In einem aktuellen BIOS-Update hat ASRock versteckte Spannungsparameter – sogenannte „Shadow Voltages“ – neu abgestimmt und die Grenzwerte für Electric Design Current (EDC) sowie Thermal Design Current (TDC) auf AMDs Spezifikationen für die Ryzen-9000-Prozessoren zurückgesetzt. Erste Rückmeldungen von Nutzern deuten darauf hin, dass diese BIOS-Anpassungen den zuvor übermäßigen Stromverbrauch und die damit einhergehende schnelle CPU-Abnutzung eindämmen könnten. Ob das Problem damit nachhaltig gelöst ist, muss sich jedoch erst durch Langzeittests über verschiedene Mainboard-Serien hinweg zeigen. Zwar führt ASRock die Verbesserungen auf Firmware-Anpassungen zurück, bleibt aber die Antwort schuldig, ob fehlerhafte frühe Siliziumchargen oder eine zu aggressive Auslegung von AMDs PBO-Richtlinien die eigentliche Ursache waren. Eine offizielle Empfehlung, das neue BIOS einzuspielen, wurde bislang nicht veröffentlicht.
Präzisions-Boost-Overdrive (PBO) steuert die dynamische Taktfrequenz in Abhängigkeit von Temperatur, Stromaufnahme, Leistungsaufnahme und Arbeitslast. Zwei zentrale PBO-Parameter – EDC und TDC – legen dabei die maximal zulässigen Dauerströme fest. In frühen BIOS-Versionen setzte ASRock diese Schwellenwerte höher an als von AMD für die ersten Ryzen-9000-Chargen empfohlen, was die Prozessoren stärker elektrischer Belastung aussetzte. Systeme mit Wasserkühlung oder All-in-One-Kühlungen (AIO) hielten dabei die Temperatur niedrig, wodurch die CPUs über längere Zeiträume hinweg höhere Ströme verarbeiten konnten – ein Umstand, der den Verschleiß beschleunigte. ASRock betont, dass weder Inkompatibilitäten mit Arbeitsspeicher noch überhöhte SoC-Spannungen zu den Ausfällen beigetragen hätten.
Berichte über vorzeitige Ausfälle von Ryzen-9000-Prozessoren tauchten zunächst in Online-Foren auf und wurden schnell mit ASRock-Mainboards in Verbindung gebracht. Während AMD eine Stellungnahme verweigerte und ASRock die Vorwürfe zunächst zurückwies, veröffentlichte der Hersteller fortlaufend BIOS-Updates, die sich vorrangig auf Speicher- und Boot-Probleme konzentrierten. Unabhängige Technikkanäle fanden jedoch heraus, dass die ursprünglichen PBO-Voreinstellungen für frühe CPU-Exemplare zu aggressiv gewählt waren, was zu deren frühzeitigem Ausfall führte. Die nachgewiesene Verbindung zwischen Stromparametern und Ausfallraten veranlasste ASRock schließlich zu einer Überarbeitung der Firmware. Ob letztlich AMDs Spezifikationen oder ASRocks Auslegung dieser Vorgaben die Ursache waren, bleibt weiter ungeklärt.
Quelle: techyes