Man muss nicht bis zum 5. Juni 2025 warten, um einen Eindruck von der Leistungsfähigkeit der AMD Radeon RX 9060 XT zu bekommen. Einige Händler haben die Karte bereits vor dem offiziellen Verkaufsstart ausgeliefert, und erste Nutzer testen sie bereits unter realen Bedingungen. Dabei zeigt sich: Der Videospeicher lässt sich nur begrenzt übertakten – über 2.538 MHz hinaus wird das System instabil. Nutzer des geleakten Treibers (Version 25.6.1) berichten, dass höhere Speicherfrequenzen zu Abstürzen führen. Erfreulicherweise bietet der Grafikchip selbst mehr Spielraum: Mit einer Spannungserhöhung um 40 mV und einem um 10 Prozent angehobenen Power-Limit lässt sich der GPU-Takt um etwa 200 MHz steigern. Dadurch steigt die Leistungsaufnahme auf rund 199 W (gegenüber der angegebenen TBP von 182 W), doch die Karte bleibt dabei stabil bei etwa 3,46 GHz unter Last.
Die Leistung in Zahlen: Ein 3DMark Time Spy Grafik-Score von 17.069 Punkten bringt die Radeon RX 9060 XT auf das Niveau einer RX 7700 XT. Damit positioniert sich die 9060 XT zwischen der 7700 XT und der 6800 XT im AMD-Portfolio – eine solide Wahl für flüssiges Gaming in 1440p, vorausgesetzt der Preis stimmt. AMD gibt eine unverbindliche Preisempfehlung von 299 bis 349 US-Dollar an, doch erste Karten der RX-9070-Serie lagen bereits über diesen Richtwerten. Wer pünktlich zum Launch Anfang Juni zuschlagen möchte, sollte daher mehrere Händler im Auge behalten – erste Chargen dürften vorrangig an Reviewer und Systemintegratoren gehen. Eine vorübergehende Preissteigerung durch hohe Nachfrage ist möglich.
Auch die Kühlung ist ein wichtiger Aspekt. Obwohl die RX 9060 XT offiziell mit 182 W spezifiziert ist, bedeutet ein übertakteter Betrieb mit bis zu 200 W, dass eine entsprechend leistungsstarke Kühlung erforderlich ist. Das XFX-SWIFT-Modell setzt hier bereits auf einen Triple-Fan-Kühler. Andere Hersteller bereiten kompaktere Dual-Fan-Modelle für kleinere Gehäuse vor – mit möglichen Abstrichen bei Temperatur und Lautstärke. Wer geräuschsensibel ist, sollte dies bei der Auswahl berücksichtigen. Ausführliche Tests zu Temperaturverhalten, Lautstärke und FPS in gängigen Spielen sind für Ende Mai oder Anfang Juni zu erwarten. Bis dahin liefern diese ersten Erfahrungswerte mit dem Vorabtreiber einen vielversprechenden Ausblick.
Auch ohne manuelles Tuning bietet die RX 9060 XT in ihrer Standardkonfiguration eine bemerkenswerte Leistung für ihre Preisklasse. Die 3DMark-Ergebnisse bewegen sich auf Augenhöhe mit der RX 7700 XT – einer Karte, die normalerweise eine Stufe darüber angesiedelt ist. In der Praxis ist die RX 9060 XT somit ein attraktives Mittelklasse-Modell, vor allem wenn sie unterhalb der 350-Dollar-Marke angeboten wird. Und mit etwas Feintuning lässt sich zusätzlich Leistung herauskitzeln, ohne das Power-Budget der Karte deutlich zu überschreiten.
Quelle: Videocardz/reddit